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Sportökonomie International: Bayreuther Austauschprogramm als Kaderschmiede für chinesische Studierende




Asiatische Austauschstudenten posieren vor dem Institut für Sportwissenschaften der Universität Bayreuth

Liu HangYu ist 23 Jahre alt und Masterstudent im Fach „Physical Education“ an der Shanghai University of Sport, kurz SUS. Aktuell trennen ihn von seiner Heimatuniversität mehr als 8.660 km Luftlinie, denn seit dem 19. Juli 2019 nimmt Liu gemeinsam mit neun weiteren SUS-Studierenden an einem internationalen Austauschprogramm an der Universität Bayreuth teil. Insgesamt werden die Studierenden für fünfeinhalb Monate in Deutschland sein. Dabei besuchen sie Kurse der Bayreuth International Summer School sowie der Sommeruniversität für Interkulturelle Deutschstudien. Neben der Beteiligung am regulären Semester belegen sie zwei Wochen lang ein individuelles Programm am Sportinstitut, welches von dem Sportwissenschaftler Prof. Dr. Andreas Hohmann geleitet wird. „Der erste Monat war sehr intensiv, denn wir hatten eine Menge Unterrichtsstoff zu bewältigen“, sagt Liu. Im September verbrachte er einen Großteil seiner Zeit in Fulda, um dort an dem Fuldaer Bewegungs- und Talent-Check mitzuwirken. Dabei handelt es sich um eine von Prof. Hohmann im Jahr 2010 initiierte Sportkampagne, die sich an Grundschulklassen der beiden Landkreise Bayreuth und Fulda richtet. Die Kampagne ist an ein wissenschaftliches Testverfahren geknüpft und hat eine flächendeckende Bestandsaufnahme hinsichtlich sportmotorischer Fähigkeiten der Zweiten Klassen zum Ziel. Vier Wochen lang waren die Austauschstudierenden als Testhelfer in diesem Projekt aktiv und wirkten anschließend auch bei der Testauswertung mit. „Mein Ziel ist es, meine Sprachkenntnisse und Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und Erfahrungen darüber zu sammeln, wie hier geforscht wird. Ich möchte gerne mehr über die Forschungsmethoden in Bayreuth erfahren“, berichtet Liu.

Das Austauschprojekt selbst gibt es bereits seit 2013 und ist ein Baustein der Internationalisierungsstrategie der Universität Bayreuth. Hier soll eine Art „internationales Semester“ angeboten werden, das zwischen den normalen Semestern liegt und auf die jeweilige Partneruniversität abgestimmt ist. Anfangs verbrachten die Teilnehmenden vier Wochen in Bayreuth, inzwischen sind es fast sechs Monate. An der deutschen Universität bekommen sie ein umfassendes Programm geboten, das ihr Studium an der SUS fachlich ergänzen soll. Neben der Sprachausbildung gibt es ein interkulturelles Training sowie zahlreiche Vorlesungen. Theorie und Praxis bilden dadurch eine ausgewogene Mischung. „In Shanghai beschäftigen wir uns eher tiefgehend mit einem bestimmten Thema, während wir in Bayreuth viel interdisziplinärer arbeiten. Das ist sehr interessant und gleichzeitig anders“, findet Liu. Aktuell stellt die Sprache für ihn noch die größte Barriere dar: „Es fällt mir schwer, in einer fremden Sprache das auszudrücken, was ich in meiner Muttersprache eigentlich sagen will.“ Auf andere kulturelle Schwierigkeiten sei er dagegen bislang nicht gestoßen.

Gruppenfoto von Austauschstudenten aus Shanghai beim Paragliding Ausflug

Doch nicht nur die Studierenden, auch die Universitäten profitieren von dem internationalen Konzept: „Das Programm stärkt unsere langjährige Forschungskooperation mit der Shanghai University of Sport und damit die bilateralen Beziehungen zwischen den beteiligten Institutionen“, sagt Thorsten Parchent vom International Office, kurz INO, welches den Austausch plant, koordiniert und durchführt. Hier spiegele sich die DNA der Universität Bayreuth wider, denn nicht nur stehe das Programm in der Tradition des deutschlandweit einzigartigen Studiengangs „Sportökonomie“, sondern es verfolge darüber hinaus einen interdisziplinären Ansatz und sei auf die individuellen Bedürfnisse der chinesischen Universität zugeschnitten. Unter anderem fungiere das Projekt auch als Kaderschmiede für angehende Sportprofis olympischer Mannschaften, wie Michael Schneider, Projektmanager beim INO, ergänzt. Administrativ unterstützt wird das INO dabei von der Campus-Akademie für Weiterbildung. Diese möchte ihr internationales Profil ebenfalls in den kommenden Jahren weiter schärfen. „Der internationale Austausch in grundständiger Lehre und Weiterbildung stellt für alle Seiten gleichermaßen einen Gewinn dar. Dies wollen wir in Zukunft konsolidieren und kontinuierlich ausbauen“, erklärt Dr. Michael Renz, Geschäftsführer der Campus-Akademie.

Auch Liu hofft, dass das Programm in den kommenden Jahren fortgeführt werden wird und der Austausch nachfolgenden Generationen zugutekommen kann: „Die Universität Bayreuth ist eine junge und moderne Universität und das Programm eröffnet uns viele Möglichkeiten.“ Dass es den chinesischen Studierenden in Bayreuth gefällt, zeigt zuletzt die Tatsache, dass einige nach Abschluss ihres Studiums hierher zurückkehren, um zu promovieren. Eine Option, die auch Liu für sich in Erwägung zieht.


Redaktion:
Anna-Theresa Lienhardt, Campus-Akademie
Marketing & Public Relations
Tel.: 0921/55-7302

Kontakt:
Thorsten Parchent, International Office
Project Manager & Head of Welcome and Alumni Services
Tel.: 0921/55-5319

Michael Schneider, International Office
Project Manager & Head of Mobility Section
Tel.: 0921/55-5309

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