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Innen statt außen: Campus-Akademie der Universität Bayreuth startet erfolgreich den Kurs „Flächensparende Gemeindeentwicklung“




Teilnehmende und Dozierende des Kurses "Flächensparende Gemeindeentwicklung" bei der Campus-Akademie der Universität Bayreuth

Haben sich dem Thema des effizienten Flächenverbrauchs in Gemeinden und Kommunen verschrieben: 15 Teilnehmende des berufsbegleitenden Zertifikatskurses „Flächensparende Gemeindeentwicklung“, der von der Campus-Akademie der Universität Bayreuth ausgerichtet wird. Unter den Teilnehmenden befinden sich sieben Bürgermeister aus ganz Bayern, Umwelt- und Regionalplanerinnen, Architekten, Bautechniker und Ingenieurinnen. Nach zwei erfolgreichen Durchläufen im Jahr 2021 wird es auch 2022 wieder einen Kurs geben.

Thema „Flächenfraß“ drängt zu Umdenken

Das Thema drängt, denn die Flächenversiegelung nimmt in Gemeinden und Kommunen aufgrund stetiger Ausweisung von Neubaugebieten unaufhaltsam zu. Werden zu viele Flächen versiegelt, drohen nicht nur Überschwemmungen, sondern auch Folgekosten für die Entstehung zusätzlicher Infrastruktur. Dabei ist das traditionelle und vielfach gewünschte Einfamilienhaus längst nicht die nachhaltigste Wohnlösung: Mehrgenerationenhäuser, Tiny Houses, Häuser mit flexiblen Wohnmodulen und weitere kreative Wohnformen sollen das Konzept des Einfamilienhauses in Zukunft mehr und mehr ablösen, sodass Wohnraum effizient genutzt werden kann. Sogenannte „Vitalitätschecks“, zeigen, dass das Entwicklungspotenzial von Ortskernen teilweise enorm ist – und nur darauf wartet, genutzt zu werden. „Es wurden viele Möglichkeiten der Aktivierung von Baulücken, Leerständen oder Umnutzungen vermittelt und diskutiert. So hat jede Gemeinde spezifische Möglichkeiten der Innenentwicklung, wenn sie dies entschlossen angeht und beharrlich vorantreibt. Dazu gehört das Aufbauen eines Flächenmanagements, aber auch das Pflegen des persönlichen Gesprächs mit den Eigentümerinnen und Eigentümern“, so Teilnehmer Johannes Gnädinger über den Zertifikatskurs.

Strategien, Maßnahmen und Instrumente für nachhaltiges Flächenmanagement

In dem Bayreuther Zertifikatskurs führt ein renommiertes Team von Dozierenden aus Wissenschaft und Praxis in insgesamt vier Modulen und sieben Veranstaltungstagen durch die Grundlagen flächensparender Gemeindeentwicklung. Prof. Dr. Manfred Miosga von der Professur für Stadt- und Regionalentwicklung an der Universität Bayreuth steht als Wissenschaftlicher Kursleiter zur Verfügung und wurde in diesem Jahr mit der Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste um die Umwelt ausgezeichnet. Für ihn hat das Thema höchste Priorität: „Je nachhaltiger und durchdachter wir die uns zur Verfügung stehenden Flächen nutzen, je mehr Nachverdichtung betrieben wird und je genauer wir unser Augenmerk auf Lebensqualität und Umweltschutz legen, desto mehr können wir erreichen. Das gilt für die Gemeinden, die Kommunen, die Menschen allgemein, die Umwelt und das Klima.“ Im Kurs werden geeignete Instrumente, Maßnahmen und Strategien für ein effizientes Flächenmanagement aufgezeigt. Dazu zählt auch der oben genannte Vitalitätscheck. In einer eigenen Projektarbeit sind die Teilnehmenden dazu angehalten, sich intensiv und selbstständig mit dem Thema des Flächenmanagements zu befassen – mit allem, was dazu gehört. „Klima und Klimaschutz spielen für das Gesamtkonzept ebenfalls eine außerordentlich wichtige Rolle, das hat mir der Kurs durch die verschiedenen Beispiele noch einmal vor Augen geführt“, so Hanngörg Zimmermann, 1. Bürgermeister des Markts Gößweinstein. Unter Einbezug aller relevanten Faktoren erlangen die Teilnehmenden Argumentationssicherheit für die Umsetzung zukünftiger flächensparender Gemeindeentwicklung. Darüber hinaus erstellen sie unter Anwendung situationsspezifisch geeigneter Instrumente ein Szenario für eine flächensparende Entwicklung der eigenen Kommune, bzw. den Landkreis.

Amt für Ländliche Entwicklung fördert Kursteilnahme

Gute Nachrichten gibt es auch für alle Personen, die bereits in einem laufenden Dorferneuerungsverfahren involviert sind: Diese können sich über das jeweils zuständige Amt für Ländliche Entwicklung mit bis zu 75 % für die Teilnahme am Kurs fördern lassen. Ab April 2022 startet wieder ein neuer Durchlauf mit insgesamt vier Veranstaltungsblöcken. Die Anmeldung ist geöffnet.


Redaktion

Anna-Theresa Lienhardt
Tel.: 0921 / 55-7302
anna-theresa.lienhardt@uni-bayreuth.de

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